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3. Benefizlauf Sayn am 14.09.2013


I’m “spending” in the rain...

Alles, was im Rheinland dreimal durchgeführt wurde, ist ja schon Tradition. Insoweit war es auch keine Frage, nach den ersten beiden Durchführungen 2009 und 2011 erneut Flagge zu zeigen und anzutreten. Ein Organisatonsteam um den rührigen Peter Siebenmorgen mühte sich erfolgreich nach Kräften, viele Läufer in den “Sääner” Schloßpark zu bewegen und diese für 5 € Startgebühr, mit einem Veranstaltungsshirt versehen, in drei Stunden möglichst viele Runden ziehen zu lassen. Nutznießer ist in diesem Jahr die Jugendarbeit diverser örtlicher Vereine, zusätzlich sponsern etliche Großzügige jeden gelaufenen km. Am Ende werden rund 12.000 € zusammenkommen.

Sayn ist optisch sowieso eine Wucht und der Schloßpark vor dem wiederaufgebauten kriegszerstörten historischen Schloß eine herrliche Kulisse. 913 m mißt die Runde entlang des Parkrands, sagenhafte 3,3 Höhenmeter verlangen einem alles ab. Durch div. Straßensperrungen und belegte Parkplätze bedingt, komme ich mit fliegenden Fahnen auf den allerletzten Drücker an, reiße meine Startnummer quasi aus dem Drucker, hetze zum Start, um keine halbe Minute später losgeschossen zu werden.

Wie sich das für einen richtigen Dorf- bzw. Spendenlauf gehört, ist alles dabei, was sich halbwegs auf den Beinen halten kann, erfahrene Langstreckenläufer bilden klar die Minderheit. Insoweit muß man großzügig sayn, und Pulkbildung an der Verpflegungsstelle und notwendiges Slalomlaufen hinnehmen. Nach einer Stunde hat sich das aber weitgehend erledigt, denn die Freizeit- wenn überhaupt -läufer sind erledigt und haben fertig. Die paar Unentwegten, die wie ich stoisch ihre Runden drehen, sind weitgehend ungestört. Alle nutzen die Gelegenheit zu einem betreuten “Langen” mit Urkunde.

Ein paar Leute fallen schon auf: Der Vater mit seinem Dreikäsehoch, der unglaublich viele Runden zurücklegt und dafür einen spontan gestifteten Sonderpreis erhält. Oder der schätzungsweise Zwölfjährige, der etwa auf 27 Runden kommt und sich die nötige Fitneß bei Fuß- und Basketball holt. “Unangenehm” fallen mir dagegen drei Läufer auf, zwei mit Sparkassentrikot, einer vom LT Weitersburg, die mich regelmäßig überholen und mir rechtzeitig  den Zahn ziehen, möglicherweise aufs Treppchen kommen zu können. Irgendwann aber geht der Weitersburger deutlich unrund, das war’s wohl für ihn und auch den zweiten Sparkassler hole ich irgendwann wieder ein und er ward nicht mehr gesehen. Der erste hat mich nach zwei Dritteln viermal überholt, danach habe ich auch ihn nicht mehr getroffen.
 

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Leider gibt es schon nach gut zwei Stunden an der Verpflegungsstelle nur noch Wasser, just in dem Moment, als ich einen Energiesschub gut gebrauchen könnte. Aber diejenigen, die die Kalorien nicht benötigen, haben schon alles weggefressen. Heike rettet mich mit einem Gel, das sie abgeben kann, den Fünfziger vom letzten Samstag habe ich wohl doch noch nicht so ganz verdaut. Nach 2:58 Std. und 34 Runden will ich eigentlich aufhören, aber eine darf ich noch, und das ist gut. “Lohnt es sich, auf die Siegerehrung zu warten?” frage ich  bei der Startnummernausgabe, als ich meinen Zettel mit den bestätigten Runden abgebe. Ja, das sollte sich wohl lohnen, wird mir signalisiert. Bei türkischer Verpflegung und einem Erdinger bleifrei warte ich auf das Urteil, das auch bald folgt.

34 Runden für den dritten Platz (puh!), 35 für den zweiten, das ist der Herr Bernath, der dafür eine schöne Urkunde und einen 20 €-Gutschein eines örtlichen Hotels einheimst. Der Sieger hat stolze 39 Runden geschafft, ist aber auch bestimmt zwanzig Jahre jünger. Heike holt für den VfL bei den Frauen ebenfalls Platz zwei. Schön war’s, trotz des  vielen Wassers auf der Strecke und von oben. Wir kommen gerne wieder (auch ohne Platz auf dem Treppchen)! Tausend Dank an die vielen, vielen freiwilligen Helfer und insbesondere an meinen braven Rundenzähler, der mit Sicherheit deutlich länger tätig sein durfte, als erhofft.