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Erste Läufe

Schon Anfang Dezember 2001 stand mit dem Nikolauslauf auf der Erpeler Ley der erste Volkslauf an. Mehr oder weniger mußte ich dahin geschleppt werden, denn ich meinte, das nicht wirklich zu brauchen. Für die sechs Waldrunden von insgesamt 9,45 km Länge (das war weit für mich!) benötigte ich 49:04 min, überlebte das Ganze zu meinem Erstaunen und wurde nicht einmal Letzter! Im Frühjahr fand dies auf gleicher Strecke eine Wiederholung in Form des Osterlaufs. Den Winter hatte ich, jetzt mit vernünftiger Ausrüstung, einigermaßen regelmäßig weitertrainiert. Für den Osterlauf brauchte ich nur noch 45:43 min, war also über drei Minuten schneller geworden!

Das war ein Ansporn und führte zur Verstetigung meines Trainingspensums, das ich, ohne jeden Leistungsdruck, weiter verletzungsfrei absolvieren konnte. Mittlerweile hatte ich mich mit dem Abteilungsleiter Leichtathletik Josef, einem ehemaligen 2:30 Stunden-Marathonläufer, angefreundet, der bei mir läuferische Entwicklungshilfe leistete und sich erbarmte, mich auf manchem Trainingslauf zu ertragen.

Im Jahr 2002 hatte ich mit Mitgliedern des Lauftreffs einige Volksläufe bestritten und mich über 10 km schon den 45 min angenähert. Dann kam der August.

„Wir laufen im September den Löwenburglauf im Siebengebirge. Da bist Du doch dabei?“ „Äh, Siebengebirge? Hört sich nach rauf und runter an. Wie lange ist der denn?“
„15,6 km.“ So weit war ich noch nie gelaufen. „Und 400 Höhenmeter hat er auch.“
„Ihr spinnt!“
„Nee, das schaffst Du!“

Blöde Situation. Eine Blöße wollte ich mir nicht geben, hatte aber einen Riesenrespekt vor dieser Herausforderung. OK, wer A sagt, muß auch B sagen. Also war ich dabei. War das aufregend! Die ganzen „Profis“ um mich herum! Sah man mir eigentlich den blutigen Amateur an? Auf der anderen Seite hatte ich mich bei den letzten Volksläufen so ganz dumm ja nicht angestellt. Also kniff ich die Pobacken zusammen und lief los. Und war erstaunlicherweise wieder nicht Letzter! Ganz im Gegenteil: mit 1:15:56 war ich sogar ganz gut dabei. Und stolz wie Oskar! Dummerweise hatte ich vergessen, daß nach A und B auch mal C kommt.

„Ende Oktober ist dann der Drachenlauf.“
„Wie Drachenlauf? Was ist das denn?“
„Ja, der ist bißchen länger als der Löwenburglauf...“
„Wie lange“
„So zwischen 26 und 27 km.“
„Ihr habt sie nicht alle!“ 15,6 km war meine bis dato weiteste Laufstrecke gewesen. „Dabei ist doch noch ein Haken?“
„Na ja, es sind 1000 Höhenmeter zu überwinden...“
„?!?!?!“

Es kam, wie es kommen mußte: Wolfgang war auch dort dabei. Und schaffte diesen, auch aus heutiger (2008) Sicht wirklich fordernden Lauf ohne größere Blessuren in 2:26:46 Std. Und platzte das zweite Mal vor Stolz.