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11. Windhagen-Marathon am 06.05.2018
 

Klein, aber sehr fein

“Übrigens fahre ich nach Windhagen, um mit ein paar anderen Lauftrefflern Viertelmarathon zu laufen!”, sprach die beste Ehefrau von allen unvermittelt. Na toll, da wird man man also nicht einmal mehr vorher gefragt. Oder sollte das etwa ein weiterer Schritt der Emanzipation sein? Schließlich ist es, vorsichtig ausgedrückt, nicht unüblich, daß der Herr Bernath, ausgehend von seinen Laufabsichten, der Freizeitgestaltung bis hin zur Wahl der Urlaubsziele seinen Stempel aufdrückt. Allerdings muß der Vollständigkeit halber gesagt werden, daß die Gattin auch nach eigenem Bekunden noch nicht einmal schlecht damit gefahren ist. Wie dem auch sei: Natürlich lasse ich sie nicht alleine fahren und freue mich auch auf einen schönen, schweißtreibenden Vormittag.

Und der wird auch schweißtreibend werden: Zwar findet der Start des Halbmarathons bereits um 9 Uhr statt (Viertelmarathon um 9:30 Uhr), aber das anhaltend schöne Wetter beschert uns einen wolkenlosen Himmel mit stark steigenden Temperaturen. Somit stehen dem einen oder anderen die Tropfen bereits am Start auf der Stirn.

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Die bisher wohl übliche einleitende Stadionrunde entfällt zugunsten eines Starts direkt vor der Halle. Mit mir sind Bernd und Andre unterwegs, wovon letzterer direkt in die Beine in die Hände nimmt und schon bald aus meinem Gesichtskreis verschwunden ist. Auf den ersten vier km verlieren wir runde 100 HM, was sich natürlich an flotten Minutendurchschnitten bemerkbar macht. Am 5 km-Schild zeigt der Vergleich mit dem Zeiteisen eine Differenz von 310 m an, offensichtlich hat man vergessen, die fehlende Stadionrunde auszugleichen und die Markierungen zu versetzen.

Im Wald läuft es sich wunderbar, es ist noch kühl, aber die Sonne scheint in voller Pracht vom Himmel. Gute 26 min. nach den ersten (echten) 5 km beweisen das Gefälle. Kurz darauf verpflegt man uns zum ersten Mal, allerdings mit kohlensäurehaltigem Wasser, was ich als eher suboptimal empfinde. Als optimal hingegen empfinde ich es, mal ohne Kamera unterwegs zu sein und nicht ständig nach dem nächsten Motiv schielen zu müssen. Schon ist es 9:30 Uhr und somit ist auch unsere Viertelmarathonfraktion mit Doris, Elgin, Kristina, Elke, Wolfgang und Harald auf der Strecke. Und die ist wirklich angenehm zu laufen: Leichte Bebauung wechselt sich mit langen Feld- und Waldabschnitten ab, es läuft einfach rund.

Bei km 10 ist die Geschwindigkeit mit 52,5 min. unverändert hoch, was ich bei dem hügeligen Kurs als durchaus bemerkenswert empfinde. Allerdings muß ich doch sehr aufpassen, denn nach der Streckenteilung und dem “Verlust” der Marathoner ist es doch recht einsam geworden, am Ende werden lediglich 80 Männlein und Weiblein im Ziel gezählt. Bei den Marathonläufern sieht es mit deren 58 noch trauriger aus. Schade, diese super organisierte Veranstaltung hat deutlich mehr Teilnehmer verdient. Eine schöne Abwechslung bieten die Mädels und Jungs von eventfotogtrafie 24.de, die uns an markanten Punkten ablichten und immer wieder zu einem entspannten Lächeln animieren, wobei das bei mir echt ist, denn ich fühle mich pudelwohl.

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Die Namen mancher Örtchen, wie z.B. Meierseifen, habe ich bisher noch nicht einmal gehört. Dagegen kann ich mich an Oberetscheid sehr gut von meinem Auftritt vor zehn Jahren über die 42,2 km erinnern und lasse dieses wohlweislich links liegen. Nach 13 km unterquere ich die A 3 samt ICE-Strecke und passiere hintereinander Unter-, Mittel- und Oberelsaff. Die knappen 1:20 Std. nach 15 km bedeuten erfreulicherweise, daß ich weiter im gleichen Tempo unterwegs bin. Die dritte Verpflegung erfolgt auch sogleich und wenn ich mich richtig erinnere, auf einem Campingplatz. Hier gilt es allerdings, gewaltig aufzupassen, denn es ist eine kleine Brücke zu überqueren, die über eine Rampe erreicht wird. Daß an ihrem Ende Stufen warten, wird nicht angekündigt: ich bekomme Gott sei Dank rechtzeitig die Kurve. Hoffentlich ist hier niemand gestürzt.

Gegen Ende wird es dann zeitlich doch etwas zäher, was aber ausschließlich dem Streckenprofil geschuldet ist, denn an km 14 haben wir den tiefsten Punkt erreicht und müssen bis zum Ziel fast 150 m aufsteigen. Was nicht wirklich ein Problem darstellt, aber gerade der finale km ist doch etwas beschwerlich. Glücklich bin ich dann nach 1:52 Std. im Ziel, wobei zu berücksichtigen ist, daß Frl. Suunto 450 m weniger anzeigt, also ist eine 1:56 Std. wohl eher realistisch. Trotzdem: Die Beine gehen gut. Im Ziel lichtet mich Tobi ab, der er sich dankenswerterweise trotz seines gestrigen Einsatzes bei XLETIX nicht hat nehmen lassen, uns anzufeuern.
 

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Nachdem schließlich alle eingetroffen sind, wird der schöne Tag mit kühlem Bleifreien, Kaffee und Kuchen ordentlich fortgesetzt und die bei allen gute Stimmung zum Feiern genutzt. Windhagen bietet mit seinem breiten Angebot, das sogar eine gut genutzte Radrunde bereithält, ein sehr lohnenswertes Ziel, das deutlich mehr Teilnehhmer verdient hätte. Wir jedenfalls freuen uns schon auf den gemeinsamen Auftritt von Laufkurs und -treff am 8. Juni rund um die Sporthalle Oberwerth in Koblenz.