Zahlreiche Stars sind dabei: Neben pfeilschnellen Afrikanern (der Sieger wird mit 27:21 min. die drittschnellste in diesem Jahr weltweit gelaufene 10 km-Zeit erreichen) z.B. Alina Reh, am letzten Sonntag noch Gewinnerin des Halbmarathons in Köln, sie wird eine PB erzielen und einen neuen Deutschen U 23-Rekord aufstellen. Arne Gabius gibt sich den letzten Test vor Frankfurt in zwei Wochen und Turn-Rentner Fabian Hambüchen übt sich im Laufen.
Für uns geht es um Punkt 12 Uhr los. Eugen und ich stehen im B2-Block für Zielzeiten zwischen 45 und 50 Minuten, mit 48 Minuten hatten wir uns angemeldet. Auf der breiten Otto-Suhr-Allee können wir bereits nach einem guten km frei laufen. Zum Richard-Wagner-Platz sind es exakt zwei km, die ich in jeweils 4:33min. abspule, gleichmäßiges Laufen ist problemlos möglich. Unbemerkt überquere ich die Spree und bin nach 3 km (4:37 min.) am Eingang des Tiergartens, wenn man so möchte, Berlins Central Park. Weit voraus kann ich die “Goldelse”, die Siegessäule erkennen, der ich mich auf der Straße des 17. Juni zügig nähere (4:39 min.). Nach genau vier km wird an ihr rechts abgebogen, und über die Hofjägerallee erreichen wir die Wechselstelle der Staffeln bei km 5 (4:44 min.). Ja, 10 km kann man sich tatsächlich auch teilen. Der Landwehrkanal ist überquert und nach einem scharfen Rechtsknick befinden wir uns im Zoo! Tatsächlich sind wir einen guten Dreiviertelkilometer in ihm unterwegs.
Am Zooeingang feuert uns eine Percussionband an, und auch schon vorher hat es an lautstarker Unterstützung mancher Zuschauer nicht gemangelt. An km 6,5 (6. km in 4:48 min.) wird verpflegt, zwei Schlucke Wasser nehme ich gerne. Die Temperatur beträgt, für Mitte Oktober mehr als ungewöhnlich, schon deutlich über 20 Grad. Der Bahnhof Zoo und die Gedächtniskirche bieten neben vielen beeindruckenden Häuserfassaden reichlich Abwechslung fürs Auge. Km 7 ist nach 32:36 min. erreicht und so ganz langsam beginnen sich die gestern und vorgestern Abend zusammen bestimmt 20 gegangenen km bemerkbar zu machen. Oder sollte die Haxe vielleicht doch suboptimal gewesen sein? Jedenfalls werde ich deutlich langsamer und muß so manche Mitstreiter ziehen lassen. Übertreiben will ich es aber angesichts des am kommenden Samstag anstehen Marathons im Sauerland auch nicht und kitzele daher nicht das Allerletzte heraus.
|